Zombie-Film mit Botschaft

Soll die Zombies stoppen: US-Schauspieler Brad Pitt
Soll die Zombies stoppen: US-Schauspieler Brad Pitt © picture alliance / AP Images / Foto: Alexander Zemlianichenko Jr
Gesehen von Hans-Ulrich Pönack |
Ein Virus, der Menschen in Zombies verwandelt, verbreitet sich in rasender Geschwindigkeit über die Welt – und Brad Pitt soll ihn aufhalten. "World War Z" ist ein ambitionierter Horrorfilm, der auch globale Probleme thematisiert.
Soviel vorab: Dies ist einer der besten, weil auch klügsten Zombiefilme bislang. Das Genre lebt. Was 2013 nicht verwundert, lauten doch "draußen", also in der Wirklichkeit, die Signale eindeutig in Richtung: Irgendwas läuft seit einiger Zeit schief für uns Menschen auf diesem Planeten. Waren früher aktuelle kriegerische Bedrohungen überschaubar, also auf wenige Orte konzentriert, brennt es derzeit an zu vielen Orten der Welt. Dazu die permanenten Alarmzeichen der Natur: Erdbeben, Tsunami, Epidemien, die globale Finanzkrise. Endzeitstimmung. Auch, weil die Ressourcen bald aufgefressen sein werden. Es sieht so aus, als müssten nun die teuren Rechnungen dafür beglichen werden. Das Zombie-Kino war nie nur pure Horror-Show, sondern durchaus auch sozialpolitische "Mitteilung". Jetzt also dieser "World war Z", der das Buch "World War Z: An Oral History of the Zombie War" von Max Brooks als Vorlage genutzt hat.

Im Mittelpunkt steht Brad Pitt als Gerry Lane. Er war früher für die UNO erfolgreich unterwegs, als Katastrophenanalyst, befindet sich jetzt im gutbürgerlichen Ruhestand. Lebt mit seiner Familie – Ehefrau, zwei Kinder – in Philadelphia, als das Chaos losbricht: Unfälle, Explosionen, Massenhysterie – die völlige Destabilisierung, ausgelöst durch einen Virus, der blitzartig aus Menschen "schnelle" Zombies macht. Gerry Lane wird zurückbeordert und auf eine Reise geschickt, die ihn nach New York, Südkorea, Israel und Wales führt. Er soll herausfinden, woher diese inzwischen länder- und kontinentübergreifende Pandemie stammt und wie sie bekämpft beziehungsweise eingedämmt werden kann. Währenddessen überrollt die Zombiewelle die Menschheit weiter mit katastrophalen Folgen.

"World War Z" ist kein Hackebeil-Movie sondern einer der unblutigsten Horror-Thriller überhaupt, und ist gerade deshalb enorm spannend. Regisseur Marc Forster, geboren am 27. November 1969 in Illertissen im Landkreis Neu-Ulm, in der Schweiz aufgewachsen und seit 1990 in den USA lebend, "zählt" in der internationalen Filmbranche. Er hat sich mit seinen Filmen "Monster’s Ball" ,"Wenn Träume fliegen lernen" , "Drachenläufer" sowie mit dem tollen James Bond-Opus "Ein Quantum Trost" (2008) einen guten Ruf erworben. Und er traut sich auch hier wieder etwas: Er hat einen komplexen, ambitionierten Genrefilm geschaffen, der ambivalent hantiert: als große, pfiffige, handfeste coole Zombie-Performance mit zahlreichen "Warnmeldern" an die Menschheit. Ein exzellenter U-Film. "U" wie Unterhaltung. "U" wie Unruhe."U" wie Untergang.

USA 2011/2012; Regie: Marc Forster; Darsteller: Brad Pitt, Mireille Enos, Daniella Kertesz; FSK: freigegeben ab 16 Jahren; Länge 116 Minuten
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