"Schockierende Idee" für Mahnaktion
Täglich kommen Hunderte Flüchtlinge durch Schlepper mit LKWs in Länder wie Deutschland, wo sie auf eine sichere Zukunft hoffen. 71 Menschen sind dabei letzte Woche in einem LKW erstickt. Eine Mahnaktion des Schauspielhauses Bochum soll öffentlich zeigen, wie es in einem solchen LKW ist.
In Bochum soll an diesem Mittwochabend mit einer
Mahnaktion das Leid von Flüchtlingen
nachempfunden werden: Auf dem Theatervorplatz des Schauspielhauses Bochum wird ein LKW aufgestellt, in den man sich zusammen mit anderen einsperren lassen kann.
Mit der Aktion wolle man das Augenmerk noch einmal auf die zynische Situation in Europa lenken - "nämlich, dass die Not von Menschen so groß ist und gleichzeitig die Grenzen eines der reichsten Kontinente der Welt so dicht sind, dass sie bereit sind, sich in diese Todesgefahr zu begeben", sagte der leitende Dramaturg des Schauspielhauses, Olaf Kröck, im Deutschlandradio Kultur.
"Eine so einfache, so frappante Idee"
Entstanden sei die Idee durch einen Bochumer Spediteur, der nach der Flüchtlingstragödie fassungslos angerufen habe, "weil er einfach einen LKW dieser Größe hat und sagte 'Da gehen 71 Menschen gar nicht rein, das ist viel zu klein'." Der Mann habe vorgeschlagen den Wagen öffentlich aufzustellen, damit die Menschen selbst erleben könnten, in welcher Situation die Flüchtlinge gewesen seien.
Kröck: "Das war eine so einfache, so eine frappante und eine so schockierende Idee, dass wir gesagt haben, genau das ist vielleicht das richtige Zeichen, dass wir mehr machen müssen - um uns selber zu vergegenwärtigen, was eigentlich zur Zeit an den Außengrenzen der europäischen Union stattfindet."
Mehr zu der Mahnaktion finden Sie auf demFacebook-Account des Schauspielhauses Bochum