Zucker macht krank
Zucker ist ungesund, macht dick und krank. Das weiß eigentlich jeder, sollte man meinen. Aber weiß es auch die Regierung? Hans-Ulrich Grimm ist sich da nicht so sicher, denn alle Versuche, den Zuckerkonsum zu senken, scheitern letztlich am Widerstand der zuständigen Stellen.
Zwar unterstützte der Staat die Erforschung neuer Medikamente gegen jene Krankheiten, die von überhöhtem Zuckerkonsum ausgelöst werden, aber die Ursache selbst werde kaum thematisiert - das jedenfalls behauptet der Autor. Und bringt dafür in seinem Buch eine ganze Reihe von Belegen, die die sehr enge Zusammenarbeit von Lobbyverbänden der Zuckerindustrie, Regierungsmitarbeitern und sogar Gewerkschaftern aufzeigen. Unabhängigkeit sieht anders aus. Das geht sogar so weit, dass in der Weltgesundheitsorganisation, der WHO, und in der FAO, der Welternährungsorganisation offenkundig Lobbyisten Studienergebnisse verfälschen dürfen. Nachdem sich Wissenschaftler auf einer Konferenz auf eine Obergrenze für den täglichen Zuckergenuss geeinigt hatten, fehlte im Abschlussbericht diese Passage. Stattdessen behauptete die Pressestelle der FAO, die Experten sähen keinen Zusammenhang zwischen Zucker und Krankheiten. Kein Wunder, dass die Experten protestierten, denn inzwischen gibt es deutliche Hinweise darauf, dass alle großen Zivilisationskrankheiten von Diabetes bis Alzheimer auch durch zu hohen Zuckerkonsum ausgelöst werden können.
Hans Ulrich Grimm zitiert dazu eine Reihe von Studien, die alle dasselbe aussagen: Wir essen zu viel Süßes. Auf jeden Deutschen kommen statistisch gesehen 36 Kilogramm im Jahr. Sämtliche Softdrinks und zahlreiche Fertiggerichte, selbst vegetarische Gerichte – überall lauert Zucker. Die angeblich bessere Alternative Fruchtzucker, so Grimm, sei nicht weniger gefährlich und habe sogar die fatale Wirkung, Hungergefühle noch zu verstärken.
Für manche Menschen erweist sich der Zucker als Droge. Sie süchtig danach. Für alle anderen gilt: Zucker macht zuckerkrank, jedenfalls in zu großen Mengen. Auch Krebszellen lieben Zucker. Bluthochdruck, Leberverfettung, Herzerkrankungen, Fettleibigkeit - die Studien, die der Autor anführt, zeigen alle, dass Zucker sie, wenn nicht auslöst, so doch massiv fördert. Dabei braucht der Körper durchaus Zucker, aber er holt ihn sich selbst zum Beispiel aus Obst. Auf die künstliche Süße kann er gut verzichten.
Es sind keine sensationellen Neuigkeiten, die Hans Ulrich Grimm in seinem Buch verkündet. Das Meiste hat man schon anderswo gelesen. Sein Verdienst ist aber, die Fakten kompakt zusammengestellt zu haben. Ärgerlich sind allerdings die ständigen Wiederholungen, die einem guten Lektor auffallen hätten müssen. Wie auch der bisweilen flapsige Ton und die blumigen Beschreibungen des Ambientes, in dem Kranke wie Wissenschaftler, Lobbyisten und Zuckerbarone leben. Über das Thema sagt das gar nichts aus. Schade, denn das Thema ist wichtig und hätte mehr verdient.
.
Besprochen von Johannes Kaiser
Hans Ulrich Grimm zitiert dazu eine Reihe von Studien, die alle dasselbe aussagen: Wir essen zu viel Süßes. Auf jeden Deutschen kommen statistisch gesehen 36 Kilogramm im Jahr. Sämtliche Softdrinks und zahlreiche Fertiggerichte, selbst vegetarische Gerichte – überall lauert Zucker. Die angeblich bessere Alternative Fruchtzucker, so Grimm, sei nicht weniger gefährlich und habe sogar die fatale Wirkung, Hungergefühle noch zu verstärken.
Für manche Menschen erweist sich der Zucker als Droge. Sie süchtig danach. Für alle anderen gilt: Zucker macht zuckerkrank, jedenfalls in zu großen Mengen. Auch Krebszellen lieben Zucker. Bluthochdruck, Leberverfettung, Herzerkrankungen, Fettleibigkeit - die Studien, die der Autor anführt, zeigen alle, dass Zucker sie, wenn nicht auslöst, so doch massiv fördert. Dabei braucht der Körper durchaus Zucker, aber er holt ihn sich selbst zum Beispiel aus Obst. Auf die künstliche Süße kann er gut verzichten.
Es sind keine sensationellen Neuigkeiten, die Hans Ulrich Grimm in seinem Buch verkündet. Das Meiste hat man schon anderswo gelesen. Sein Verdienst ist aber, die Fakten kompakt zusammengestellt zu haben. Ärgerlich sind allerdings die ständigen Wiederholungen, die einem guten Lektor auffallen hätten müssen. Wie auch der bisweilen flapsige Ton und die blumigen Beschreibungen des Ambientes, in dem Kranke wie Wissenschaftler, Lobbyisten und Zuckerbarone leben. Über das Thema sagt das gar nichts aus. Schade, denn das Thema ist wichtig und hätte mehr verdient.
.
Besprochen von Johannes Kaiser
Hans-Ulrich Grimm: Garantiert gesundheitsgefährdend
Droemer Verlag, München 2013
304 Seiten, 18 Euro
Droemer Verlag, München 2013
304 Seiten, 18 Euro