Marek Janowski dirigiert
das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin,
die Staatskapelle Dresden,
die Dresdner Philharmonie und andere Klangkörper
Mätzchen ausgeschlossen, Moden verpönt
"Man muss sich bemühen, dem fundamentalen Sinn der kompositorischen Aussage eines Werkes gerecht zu werden - nicht Recht zu haben!" So fasst Marek Janowski sein Wirken und Wollen am Pult zusammen. Wir gratulieren zum 80. Geburtstag.
Ein Dirigent, der klare Aussagen trifft und keine netten Floskeln verteilt: Das ist Marek Janowski, der am Montag seinen 80. Geburtstag feierte.
Knallhart, aber mit viel Humor
"Sie spielen wie 'ne Kurkapelle und ich weiß, wie eine Kurkapelle klingt!" Das kommt Marek Janowski bei den Proben leicht mal über die Lippen. Wer erstmals mit ihm probt, ist erstaunt und schreckt auf – ja, der Mann kann ungemütlich werden. Er hat in der Orchesterlandschaft Spuren hinterlassen – oft verließ er seine festen Stellen im handfesten Krach. Und doch ist er ein mehr als geschätzter Orchestererzieher, der trotz Schärfe auch immer viel Humor in die Probenarbeit einfließen ließ:
Referenzaufnahmen und Repertoires-Breite
Viele seiner Einspielungen sind legendär, sein Beethovenzyklus in Berlin eine Sternstunde für die Stadt. Bewundernswert ist die Breite seines Repertoires. Dabei dirigiert er nur, was seinen Maßstäben genügt. Dass er in den Endsechzigern Penderecki aufgenommen hat, erstaunt, dass er sich des sinfonischen Werkes von Hans Werner Henze angenommen hat, ist beglückend. Derzeit arbeitet er an einem kompletten Beethovenzyklus in Köln, beim WDR.
Der ganz große Durchbruch ist ihm nicht gelungen, vielleicht, weil er an diesem auch nicht bewusst gearbeitet hat. Denn für ihn stand nicht Pult-Kult im Vordergrund, sondern ausschließlich die Musik, das vom Komponisten geschaffene Werk. Mätzchen ausgeschlossen, Moden verpönt.
In unserer Geburtstags-Sendung sind Interviews mit ihm zu hören. Weggefährten berichten von Proben und musikalischen Höhenflügen.
Der Bratschist Andreas Willwohl schätzt den Dirigenten sehr für dessen Orchesterarbeit:
Musik von Richard Wagner, Ludwig van Beethoven, Paul Hindemith und Carl Maria von Weber