Auf Deutsch sind die "The Walking Dead"-Bände von Robert Kirkman im Verlag Cross Cult erschienen.
Zombie-Saga mit ikonografischen Momenten
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Robert Kirkmans Indie-Comic "The Walking Dead" inspirierte nicht nur die erfolgreiche TV-Kultserie, sondern knackte selbst Auflagenrekorde. Den Comicexperten René Walter wundert das nicht: Kirkman überzeuge mit spannenden Charakteren und Geschichten.
Die Zombie-Saga "The Walking Dead" mit ihren düster-apokalyptischen Bildern gilt als die erfolgreichste Indie-Comicserie aller Zeiten. Seit 2003 liefert Autor Robert Kirkman in 193 Ausgaben zuverlässig den Stoff, nach dem Fans des Zombie-Genres süchtig sind. Auch in Deutschland erreichten die Hefte Rekordauflagen von zuletzt einer halben Million. In den USA waren die Hefte in manchen Monaten erfolgreicher als alle Marvel-Superhelden-Hefte zusammen. Mit dazu beigetragen hat auch die gleichnamige US-TV-Serie, die auch bei uns Kult-Status erlangte.
Jetzt erklärte Kirkman das Ende von "The Walking Dead". Warum das? Sein Comic ist auch kommerziell so erfolgreich, dass Kirkman sich damit vermutlich noch viele Jahre lange seine Rente finanziell hätte versüßen können.
"Ich vermute schlichtweg, dass er einfach keine Lust mehr hatte," sagt René Walter, Comicexperte und Betreiber des Blogs Nerdcore.de. Schon vor einiger Zeit habe Kirkman angekündigt, dass die Story ein Ende vom ihm verlange und dass er seine Hauptfigur gerne umbringen wolle.
"Kirkman ist einfach in eine Lücke gesprungen"
Warum "The Walking Dead" so erfolgreich ist, liegt für Walter auf der Hand: Der Comic sei "grafisch prägnant", Kirkman und sein Grafiker – zuletzt Charlie Adlard – hätten "ein Händchen für ikonografische Momente".
Die Erfolgsgeschichte des Kirkman-Comics sei mit einer Renaissance des Zombie-Genres zusammengelaufen – nach der ersten Zombie-Welle in den 1970er-Jahren. Es habe damals auf dem Comic-Markt nichts Vergleichbares gegeben. "Robert Kirkman ist einfach in diese Lücke gesprungen und hat sie sehr gut ausgefüllt." Was René Walter besonders gut gefällt: Bei Kirkman habe stets der Charakter seiner Figuren und die Figurenkonstellation im Mittelpunkt gestanden – nie nur das Blutrünstige des Themas. Es gehe vor allem darum, "wie man neue Gesellschaften aufbauen kann in einer postapokalyptischen Welt".
(mkn)