Die art berlin findet noch bis zum 30. September auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof in den Hangars 5 und 6 statt.
Die Kunst, zu überleben
In Berlin findet momentan die Art Week statt, zu der mehr als 100.000 Besucher erwartet werden. Parallel dazu findet die art berlin statt – im zweiten Jahr in Kooperation mit der Art Cologne. Unser Theaterkritiker berichtet von der Kunst, zu überleben.
Sechs Jahre lang hatte man mit der art berlin contemporary – der abc – versucht, keine klassische Kunstmesse zu sein, sondern eine kuratierte Verkaufsausstellung. Das hatte nicht so gut geklappt. Deshalb ist im letzten Jahr der Betreiber der Art Cologne eingestiegen und hat aus der abc wieder eine klassische Messe gemacht.
Im letzten Jahr dann der hoffnungsvolle Neustart der art berlin: gute Stimmung bei den Ausstellern und übertroffene Erwartungen bei den Verkäufen. So etwas hat man in Berlin schon lange nicht mehr erlebt.
2017: Charmant
Carsten Probst erklärt den Erfolg der art berlin 2017 mit den jüngeren Galerien und ihren jüngeren Sammlern: Bei denen habe das Label Art Cologne vertrauensbildend gewirkt. "In diesem Jahr begann dann der Ernst des Lebens." Dadurch dass es 2017 kein Auswahlkomitee gab, war die letztjährige art berlin nach Ansicht unseres Kunstkritikers "charmant" und "ungewöhnlich".
2018: Im Alltag angekommen
2018 dann wieder mit Auswahlkomitee und deswegen im Vergleich mit 2017 "nüchterner und schlichter", erklärt Probst. Rein ökonomisch werde die Kunstmesse sicher auch wieder eine solide Veranstaltung werden. "Aber mitgerissen haben mich die meisten Präsentationen nicht. Die art berlin ist schon im Alltag angekommen", so Probst weiter. Die Kooperation mit der Art Cologne werde auf jeden Fall weitergehen. Und ab nächstem Jahr werde die art berlin wieder wie ursprünglich geplant Anfang September stattfinden.
Wir sind klein, wir wollen eine große Familie sein
Insgesamt sei man bescheidener geworden, stellt Probst fest. Man sei froh, jetzt eine regionale Kunstmesse zu haben und nicht mehr das ganz große Rad zu drehen. Darüber hinaus sei man wirklich erleichtert, mit der Art Cologne einen klassischen Partner für die Zukunft zu haben, bewertet Probst die Gespräche mit der Leitung der Kunstmesse.
Auch wolle man nicht konkurrenzmäßig denken, sondern eher nach dem Motto: Wir sind klein, wir wollen eine große Familie sein." So etwas habe man schon lange nicht mehr in Berlin gehört, sagt unser Kunstkritiker.
Auch wolle man nicht konkurrenzmäßig denken, sondern eher nach dem Motto: Wir sind klein, wir wollen eine große Familie sein." So etwas habe man schon lange nicht mehr in Berlin gehört, sagt unser Kunstkritiker.
Zu guter Letzt berichtet Carsten Probst von einer sehr charmanten Idee der Messe: der Idee eines Salons. Galerien, die selbst nicht an der Messe direkt teilnehmen, können einzelne Bilder einschicken und diese für eine Standgebühr von 500 Euro in einer Art Petersburger Hängung ausstellen lassen.