Zum Tod des "Akzente"-Gründers Hans Bender

Stiller Autor und kommunikativer Mensch

Ein Buch fächerartig aufgeschlagen
Hans Bender war ein Förderer zahlreicher berühmter Autoren © imago/Mint Images
Arnold Stadler im Gespräch mit Susanne Burkhardt |
Im Alter von 95 Jahren ist der Schriftsteller Hans Bender in Köln gestorben. Der Autor Arnold Stadler würdigt seinen engen Freund und Förderer als wichtigen Literaturvermittler.
Der Gründer der legendären Literaturzeitschrift "Akzente", Hans Bender, hat vielen deutschen Schriftstellern den Weg bereitet. Der Autor Arnold Stadler, der mit ihm befreundet war, sagte im Deutschlandradio Kultur, er sei Hans Bender schon als zehnjähriger Schüler literarisch begegnet. Damals habe er im Gymnasium dessen Erzählung "Ein Bär wächst bis zum Dach" gelesen. Umso mehr habe er sich 1979 gefreut, Bender persönlich kennenzulernen.
Erste Lesung am Wannsee
"Er hat zum ersten Mal in den Jahresringen Gedichte von mir gebracht", sagte Stadler über seine erste Veröffentlichung in diesem literarischen Jahrbuch. "Dann hat er mich eingeladen zu den Döblin-Lesungen." Dort habe Stadler Gelegenheit gehabt, erstmals vor einem ausgewählten Publikum im Literarischen Colloquium am Berliner Wannsee zu lesen. "Da saß dann der Günter Grass und der Sten Nadolny, das verdanke ich dem Hans Bender ."
"Akzente" als Begleiterin der Literatur
Stadler würdigte "Akzente" als bekannteste Literaturzeitschrift der Bundesrepublik." "Die sind sozusagen die Begleiterin der Literatur gewesen von 1954 an." Bender sei ein "stiller Autor" gewesen, aber auch ein "kommunikativer Mensch", der sich in die Literaturgeschichte hineingeschrieben habe. Er habe seinen Freund noch am vergangenen Wochenende im Krankenhaus besucht.
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