Zum Tod des Satirikers Wiglaf Droste

"Das Glatte und Gefällige mochte er nicht"

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Wiglaf Droste trägt Hut und seine Brille steckt zusammengefaltet in seiner Jacke. Er lacht und schaut an der Kamera vorbei.
Wiglaf Droste, verstorben am 16. Mai 2019 © Imago / Hubert Jelinek
Rayk Wieland im Gespräch mit Gesa Ufer |
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Grober Ton und feiner Stil: Der verstorbene Satiriker Wiglaf Droste war ein scharfer Polemiker, sagt der Journalist Rayk Wieland - und dabei hochkomisch und lebenslustig.
Der Autor, Lyriker und Sänger Wiglaf Droste ist im Alter von 57 Jahren gestorben. Droste habe Satire immer mit politischen Interessen und Überzeugungen verbunden, sagt der Kulturjournalist Rayk Wieland.
Das Glatte, Gefällige und Unterhaltende habe er nicht gemocht. Im Unterschied zu den heutigen Comedians sei Droste ein "sehr, sehr scharfer unversöhnlicher Polemiker" gewesen. Eine "sehr feine Nase für Opportunismus, für Betulichkeiten, für Verschwurbeltes" habe ihn ausgezeichnet.

Den sinnlichen Freuden zugewandt

Wieland betont zugleich die große Lebenslust des verstorbenen Gesellschaftskritikers, dessen Lesungen "hochkomische, lebendige Veranstaltungen" waren.
Bei aller Polemik habe sich Droste auch gern den sinnlichen Freuden des Lebens sehr zugewandt. Wieland nennt ihn einen "barocken Autor" und zitiert dessen Gedicht "Lebenswunsch":
"Immer ein Glas, das richtig gut schmeckt.
Dabei niemals blöde strunkelig sein.
Schön singen. Küssen! Dann wieder: Wein.
Und vom Leergut leben. Das wär perfekt."
Zuletzt sei Droste aber etwas aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwunden. "Er wusste nicht mehr genau, wo er publizieren konnte", so Wieland.
(huc)
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