Dem Louvre die Moderne eingehaucht
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Der amerikanisch-chinesische Architekt I. M. Pei ist tot. Sein wichtigstes Werk, die Glaspyramide im Innenhof des Louvre in Paris, nennt der Architekturkritiker Nikolaus Bernau "völlig revolutionär". Pei wurde 102 Jahre alt.
Die Bauten von I. M. Pei bestachen durch Eleganz, ausladende geometrische Formen und großzügige Flächen. Bezeichnende Bauwerke sind die Rock and Roll Hall of Fame in Cleveland (Ohio), die National Gallery of Art in Washington, D.C., das Hochhaus aus Stahl und Glas der Bank of China in Hongkong und das Fragrant Hill Hotel bei Peking. Für Berlin entwarf er den Ausstellungsbau des Deutschen Historischen Museums.
Er brachte Historisches mit der Moderne zusammen
Sein wichtigstes Werk aber sei der pyramidenförmige Eingangsbau des Pariser Louvre, sagte der Architekturkritiker Nikolaus Bernau im Deutschlandfunk Kultur. Der Pyramidenbau sei zur Entstehungszeit in den 1980er Jahren "völlig revolutionär" gewesen. Er zeige, welche Formen von Architektur sich aus der Moderne heraus entwickeln könnten und dass ein Werk der klassischen Nachkriegsmoderne mit einem großen historischen Baukomplex wie dem Louvre eine Einheit bilden könne.
Bernau bescheinigte I. M. Pei eine Leidenschaft für starke geometrische Formen, für Achsen und durchlaufende Linien. Der Stararchitekt habe Monumentalität angestrebt, "damit Architektur überhaupt wirken kann". Architektur musste bei Pei funktionieren, aber auch schön sein. Er habe sich nicht zurückgehalten, so Bernau. Oft sei Pei ziemlich radikal mit der Bausubstanz umgegangen, so etwa beim Anbau für das Deutsche Historische Museum in Berlin.
(huc)