Leidenschaftlicher Streiter für Bürgerrechte
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Mit dem Tod von Burkhard Hirsch verliert die sozialliberale Strömung in der FDP einen ihrer bekanntesten Vertreter. Bis ins hohe Alter trat Hirsch für Bürgerrechte ein – der Bundestagsabgeordnete Johannes Vogel sieht in ihm ein echtes Vorbild.
Am Mittwoch ist der FDP-Politiker Burkhard Hirsch im Alter von 89 Jahren gestorben. Er gehörte zu den bekanntesten Gesichtern des sozialliberalen Flügels seiner Partei.
Politisch aktiv bis ins hohe Alter
Für ihn sei Hirsch ein Vorbild gewesen, sagt Johannes Vogel, Mitglied des Bundesvorstands der FDP: einerseits wegen des ganzheitlichen Liberalismus, den Hirsch vertrat – und anderseits auch, weil dieser bis ins hohe Alter politisch aktiv geblieben sei.
Noch in den vergangenen Monaten habe sich Hirsch als ehemaliger Innenminister von Nordrhein-Westfalen in der Diskussion um das dortige Polizeigesetz engagiert, berichtet Vogel. Mit seinem Engagement habe er Politik geprägt – auch als er nicht mehr in Verantwortung gewesen sei.
Klage gegen Vorratsdatenspeicherung
Hirsch sei ein "leidenschaftlicher Bürgerrechtsstreiter" gewesen, der "beeindruckende Gerichtsurteile" durchgesetzt habe, sagt Vogel. Persönlich habe er Hirsch während seiner Zeit als Vorsitzender der Jugendorganisation "Junge Liberale" kennengelernt, berichtet der FDP-Politiker. Damals klagten beide zusammen mit dem ehemaligen Bundesinnenminister Gerhart Baum gegen die Vorratsdatenspeicherung vor dem Bundesverfassungsgericht.
Anknüpfend daran mache er selbst "bewusst liberale Sozialpolitik", unterstreicht Vogel und fügt hinzu: "Der Liberalismus ist natürlich wirtschaftliche Freiheit, er ist aber auch ein Schutz der Bürger- und Freiheitsrechte. Und natürlich ist der Liberalismus auch sozial. Das Erbe sollten wir hochhalten."
(rzr)