Visionär der Anime-Filme
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Regisseur und Drehbuchautor Eiichi Yamamoto gilt als Meister des künstlerisch-avantgardistischen Animationsfilms. Nun ist er mit 80 Jahren gestorben. Japan-Experte Björn Eichstädt behält vor allem seinen Film "Belladonna of Sadness" in Erinnerung.
Eiichi Yamamoto dürfte vor allem älteren Anime-Fans ein Begriff sein. In den 1970er-Jahren schuf der japanische Regisseur und Drehbuchautor viele experimentelle Werke. Sein Film "Belladonna of Sadness" wurde 1973 auch auf der Berlinale gezeigt.
Japan-Experte Björn Eichstädt hält "Belladonna of Sadness" für den besten Anime-Film überhaupt: "Ich denke, dieser Film ist eigentlich ein Genre für sich. Er steht als Solitär in der Anime-Geschichte für sich." Er sei völlig anders gemacht als andere Anime-Filme wie beispielsweise die "Heidi"-Serie, die ebenfalls in den 1970er-Jahren entstanden sei. "Er hat wahnsinnig viele Anleihen an Gustav Klimt, einen unglaublich guten Soundtrack und ist ein sehr experimentelles Werk", nennt Eichstädt einige Merkmale.
Ein Schwerpunkt: Themen zu Sexualität
In dem Film beschäftige sich Yamamoto stark mit dem Thema Feminismus. Die Frau eines Bauern werde von einem Baron vergewaltigt, weil das Paar dem Baron noch Geld schulde. Das ziehe sich durch viele Werke Yamamotos zu dieser Zeit. Er habe sich in den frühen 70ern viel mit Sexualität beschäftigt beziehungsweise Themen rund um Sexualität.
Yamamoto stehe ebenfalls für das Genre der "Space Operas", der Science-Fiction-Erzählungen im Weltraum. In Deutschland sei das Genre vermutlich vor allem durch "Captain Future" bekannt.
(ske)