Der Erfinder der New-Work-Kultur
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Die Arbeit neu denken und sie am besten so organisieren, dass sie positive Energie gibt. Das ist die Idee von New Work, die Frithjof Bergmann mitentwickelte. Nun ist er im Alter von 91 Jahren gestorben.
Frithjof Bergmann, der geistige Vater der sogenannten New Work, ist am Pfingstmontag im Alter von 91 Jahren gestorben. Sein Konzept von Arbeit verspricht Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft. Diese sollten die Säulen sein, um Arbeit zu schaffen, die man, so Bergmann, "wirklich, wirklich will".
"New Work" gehört inzwischen zum Vokabular der sich hipp und progressiv gebenden Unternehmen. Doch die ursprüngliche Idee sei mehr als Yoga und Homeoffice, unterstreicht Christoph Magnusson. Vielmehr sei es Bergmann um die Frage gegangen, "wie können wir Arbeit zu dem machen, was stärkt und gute Energie gibt". Magnusson ist Unternehmer und Podcaster. Er hat das vermutlich letzte Interview mit Bergmann geführt.
Vom Tellerwäscher zum Professor
Frithof Bergmann kam 1930 im Sachsenanhaltinischen zur Welt, gewann mit 19 mit einem Aufsatz zur Frage "Wie wollen wir Leben?" ein Studienjahr in Oregon. Dort blieb er, um sich als Tellerwäscher, Boxer und Hafenarbeiter durchzuschlagen. Er lebte jahrelang als Selbsterversorger, schrieb Theaterstücke und wurde schließlich Professor für Philosophie und Anthropologie.
In Bergmanns Leben zeige sich, was ihn ausgezeichnet habe: dass er immer wieder trotz Rückschläge aufgestanden sei, unterstreicht Magnusson. Dies sei auch das Fundament der New-Work-Kultur. Ihren Ursprung hat diese in der Automobilstadt Flint, wo General Motors 1984 ein großes Werk schließen wollte. Bergmann organisierte rund 5000 Beschäftigte im ersten "Center for New Work" und fragte sich mit diesen gemeinsam, wie zukünftig gearbeitet werden sollte.
Mehrwert für die Community
Im vergangenen Jahr, kurz vor der Coronapandemie, besucht Magnusson die Stadt und traf auch Bergmann. In Flint habe er auch gesehen, "wie viel Arbeit hinter New Work in den Communitys entstanden ist", berichtete der Unternehmer. Denn in den Gemeinschaften hätten eben Veränderungen eine "positive Wirkung" gehabt.
(rzr)