Zum Tod von Karl-Heinz Adler

Konkrete Kunst aus Dresden

Das Bild zeigt den Künstler Karl-Heinz Adler.
Der Künstler Karl-Heinz Adler. © Otto Felber
Kerstin Wahala im Gespräch mit Sigrid Brinkmann |
Er galt als einer der bedeutenden Vertreter der Konkreten Kunst in Deutschland: Der Grafiker und Konzeptkünstler Künstler Karl-Heinz Adler. Am Sonntag starb er im Alter von 91 Jahren.
Er malte Bilder mit geometrischen Formen, gestaltete Wände im öffentlichen Raum und entwickelte ein Betonformsteinsystem, das das Stadtbild der DDR prägte. Karl-Heinz Adlers Arbeit wurde vom offiziellen DDR-Kunstbetrieb kaum beachtet. In den vergangenen Jahren wurde seine schnörkellose Kunst und konkrete Ästhetik aber von einem großen Publikum wiederentdeckt.

Voller Energie und Leben

Am vergangenen Sonnabend eröffnete eine neue Ausstellung mit seinen Werken in der Galerie Eigen + Art in Leipzig. Seine Galeristin Kerstin Wahala würdigte ihn im Deutschlandfunk Kultur: "Er war so voller Leben und Energie, er hat so viel gewollt."
Die letzte Arbeit habe er im vergangenen September konzipiert, er habe bis in seine letzten Wochen voll im Leben gestanden. "Es hat mir eine unheimliche Freude gemacht, diesen immer größer werdenden alten Mann zu begleiten, der von Jahr zu Jahr stärker und klarer wurde."

Typische Ost-Künstler-Biografie

Adler sei einer der Künstler gewesen, die in den beiden deutschen Systemen gelebt hätten. Sein Werdegang sei in dieser Hinsicht typisch gewesen, sagte Wahala. "Zum einen die Ost-Biografie, dann, nach dem Mauerfall, ein gewisser Stillstand, und dann ein neues Durchstarten."
Dass er, nach einer Einladung in den Westen, wo er auch Picasso kennengelernt habe, wieder nach Dresden zurückgegangen sei, habe Adler nie bereut, sagte seine Galeristin. "Für ihn war ganz klar, dass die Familie und die Heimat – Vogtland, Dresden – wichtig sind."