Die singende Sozialistin ist gestorben
Die italienische Sängerin Milva ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Sie sang nicht nur Schlager und Chansons, für Italien ist "La Rossa" als Brecht-Interpretin bedeutend.
Die italienische Schlager- und Chansonsängerin Milva ist tot. Das bestätigte ihre Tochter der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. "La Rossa", wie sie in Italien auch wegen ihrer roten Haare genannt wurde, starb im Alter von 81 Jahren in Mailand.
Milva, die mit bürgerlichen Namen Maria Ilva Biolcati hieß, begann als 16-Jährige mit dem Singen, um Geld für ihre Familie zu verdienen. Ihre Karriere begann Anfang der 1960er-Jahre als sie sie einen Gesangswettbewerb der italienischen Fernsehgesellschaft Rai gewann. Später ging sie ans Theater, wo sich die überzeugte Antifaschistin und Sozialistin aus der Arbeiterklasse als Interpretin von Bert-Brecht-Liedern einen Namen.
1972 erschien die LP "Milva canta Brecht". Damit verhalf La Rossa dem deutschen Dichter in Italien zu Popularität, sie wurde im Gegenzug in Deutschland bekannt. Wegen ihrer künstlerischen Leistung wurde sie in Italien, Frankreich und Deutschland ausgezeichnet. 2010 kündigte die Sängerin an, aus gesundheitlichen Gründen nur noch gelegentlich aufzutreten.