Zusammenschluss "Bundesrad" wird aktiv

Radfahrer fordern mehr Verkehrsraum in den Städten

08:27 Minuten
Radfahrer, Rollerfahrer und Fußgänger sind auf der autofreien Berliner Friedrichstrasse unterwegs. Auf einem 500 Meter langen Abschnitt ist der Verkehr für Autos bis Ende Januar 2021 gesperrt.
Eine Umverteilung des Straßenraums so wie hier in der Berliner Friedrichstraße fordert die Initiative Bundesrad. © picture alliance / Jochen Eckel
Ragnhild Sörensen im Gespräch mit Stephan Karkowsky  · 10.09.2020
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Das neue Radfahrer-Bündnis "Bundesrad" will sich verstärkt für neue Verkehrskonzepte einsetzen. Es fordert, den Autoverkehr in den Städten zurückzudrängen und den öffentlichen Raum neu zu verteilen.
35 Fahrrad-Initiativen haben sich in dem neuen Bündnis "Bundesrad" zusammengefunden. Mit dabei sind die lokalen Radentscheide und nach Angaben des Verbandes rund 700.000 Unterstützer. Sie legen heute dem Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages Vorschläge für eine Verkehrswende vor.
"Was wir am meisten brauchen, ist eine Umverteilung des Straßenraumes", sagt die Sprecherin von "Bundesrad", Ragnhild Sörensen. Rund 60 Prozent des öffentlichen Raums in den Städten seien bisher dem Autoverkehr gewidmet. Das sei ungerecht und ineffizient. Wenn den Radfahrern und Fußgängern mehr von diesem Raum zur Verfügung stünde, könnte man in der Stadt ein anderes Gefühl entwickeln.

Umsteigen auf das Rad

Das bedeute nicht unbedingt, dass die Autos mehr im Stau stehen müssten, sagt Sörensen. Wenn die Radwege komfortabler seien, würden mehr Leute auf das Rad umsteigen und der Autoverkehr reduziert. "Wenn sie sicher sind, dann trauen sich die Leute auch, Fahrrad zu fahren." Wer wirklich auf das Auto angewiesen sei, könnte davon auch profitieren.
"Wir wissen, wir müssen das Auto zurückdrängen", sagt die Fahrrad-Aktivistin. Dafür spreche der Klimaschutz, aber auch der Wunsch, die Städte lebenswerter zu machen. Es gebe keinen Platz für noch mehr Autos. Es müssten andere Lösungen gefunden werden.
(gem)
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