Seit dem 15. Jahrhundert feiern die Niederländer das Sinterklaasfest
Der purpurfarbene und goldgekleidete "Sinterklaas" zieht begleitet vom "Zwarten Piet" mit roter Nase und krausem Haar an grauen Wintertagen durch die Straßen und verteilt Süßigkeiten und Pfeffernüsse an die Kinder.
Kritiker der Tradition bemängeln, der Brauch erinnere an die Sklavenausbeutung in den niederländischen Karibik-Kolonien. Die Niederlande sind ein traditionelles Einwanderungsland für Surinamer, Malaien und Marokkaner.
Aus Sicht der Verfechter der "Zwarte Piet"-Tradition hat sich dieser als Helfer des heiligen Nikolaus bewährt, um den "guten Kindern" seit jeher Geschenke zu bringen und den bösen mit der Rute zu drohen. 2015 forderte ein UN-Gremium, den "Zwarten Piet" ganz abzuschaffen. (KNA)
Muss der Nikolaus-Begleiter dunkelhäutig sein?
Für die guten Kinder gibt es Geschenke, für die bösen die Rute: In der Vorweihnachtszeit ist in den Niederlanden der "Zwarte Piet" mit dieser Aufgabe betreut. Einige Gemeinden wollen für diese Tradition nun aber keine dunkelhäutigen Menschen mehr einsetzen.
Am kommenden Wochenende legt der Sinterklaas - der Nikolaus - mit seinem Gefolge in den Niederlanden an. Bis zur eigentlichen Bescherung am Päckchenabend, dem 5. Dezember, wird er durchs Land ziehen und die Kinderschuhe mit Süßigkeiten füllen.
Seit drei Jahren diskutieren die Niederländer heftig darüber, ob der dunkelhäutige, etwas tollpatschige Begleiter des Heiligen Mannes nicht eine rassistische Figur ist.
Mit Amsterdam und Heemstede verzichten in diesem Jahr zwei Kommunen auf den Schwarzen Piet in seiner ursprünglichen Gestalt. Und auch der Sender RTL ersetzt den Zwarten Piet durch sogenannte Schornstein-Pieten, die nicht mehr dunkelhäutig, sondern mit Ruß beschmutzt sind.
Die Bürgerbeauftragte für Kinder, Margrite Kalverboer, hatte im September dazu aufgerufen, die Tradition des "Zwarten Piet" anzupassen, da sie zu Ausgrenzung und Diskriminierung führe.