Zwei Schwestern kämpfen um ihre Träume
Arbeit an der Familie: Monika Schweier im Kuhstall ihrer Großmutter © ZDF
„Das kann doch nicht alles sein“
33:20 Minuten
Filmemacherin Hannah Schweier und ihre Schwester Monika sind beste Freundinnen – bis Monika sich entscheidet, ihre Karriere aufzugeben und den Hof der Großmutter zu übernehmen. Eine Geschichte über Geschwister, Familienerbe und Lebensentscheidungen.
Zwei Geschwister mit Ambitionen: Mit Anfang 20 sind Hannah und Monika Schweier nicht einfach nur Schwestern, sondern auch beste Freundinnen, die gemeinsam Pläne für die Zukunft schmieden. Hannah will Filme drehen, Monika studiert Biologie und ist auf dem besten Weg zu einer Karriere als Wissenschaftlerin.
Doch dann – mittlerweile sind beide über 30 – erfahren sie, dass das "Zollhaus" vor dem Ruin steht, der Gast- und Bauernhof ihrer Großmutter. Monika wirft alle Pläne über Bord und übernimmt den hoch verschuldeten Familienbetrieb in der Oberpfalz. Ein Stresstest für eine ganze Familie – und vor allem für die beiden Geschwister.
"80.000 Schnitzel" heißt Hannah Schweiers Dokumentarfilm über den Versuch ihrer Schwester Monika, gemeinsam mit ihrer Großmutter das Familienerbe zu bewahren. Im Podcast erzählt sie, wie die konfliktreichen Dreharbeiten sie selbst und den Blick auf ihre Familie verändert haben.
"Nutz' jetzt die Zeit, jetzt geht's noch"
Von Anfang an findet Hannah Schweier es "total schwachsinnig", wenn ihre Schwester von ihrem mühsamen und oft eintönigen Alltag auf dem Hof erzählt – Kühe melken, Mist schaufeln, ein kaputter Traktor. Die Geschwister entfernen sich immer mehr voneinander: Monika ackert, während Hannah Schweier auf dem Hof nach filmreifen Bildern sucht, was ihre Großmutter nur den Kopf schütteln lässt: "Nutz' jetzt die Zeit, jetzt geht’s noch", sagt sie zu ihrer Enkelin und zeigt auf die Kamera, die sie in der Hand hat: "Das Ding da halten. Das kann doch nicht alles sein."
In der Geschichte von der Filmemacherin Hannah Schweier, ihrer unermüdlichen Schwester und dem maroden Familienunternehmen an der bayerisch-tschechischen Grenze geht es um Familienstreit und um Generationenkonflikte, um Erbe, Verlust und Lebensentscheidungen. Und es geht um die Frage, wie sehr wir unseren Träumen verpflichtet sind – und was wir tun, wenn die, die uns am nächsten sind, einen anderen Weg gehen als wir selbst.
Am Ende, sagt Hannah Schweier, bleibt vielleicht nur: "Loslassen."
Die Erstausstrahlung der Sendung erfolgte am 13. August 2021.