"Wir sind Familie"
63:27 Minuten
Jörg Zabka und Alexander Brodt kämpfen für eine kirchliche Trauung, ein Leben unter einem Dach und für ihre Liebe. Oliver Urbanskis Großvater erfindet sein Leben neu. Und Marcus Richter macht Herbstputz auf dem Smartphone.
Es ist eine richtig schöne Liebesgeschichte, und die Kirche ist von Anfang an dabei: Jörg Zabka begegnet Alexander Brodt zum ersten Mal in den Chatrooms "Kreuz und Queer" und "Schwule in der Kirche". Sie verabreden sich nach der nächsten Bibelstunde zum Telefonieren. Es funkt und sie treffen sich auch im richtigen Leben. Es ist die große Liebe, keine Frage: "Wir sind Familie". Und dann: "Wir müssen heiraten".
Leider sind ihre Pläne nicht kompatibel mit der anderen großen Leidenschaft in ihrem Leben: Jörg Zabka und Alexander Brodt sind beide evangelische Pfarrer. Und in ihren Landeskirchen, Berlin und Hessen-Nassau, tut man sich Anfang der Nullerjahre noch schwer mit einem homosexuellen Paar, das sich kirchlich trauen lassen möchte und offiziell unter einem Dach leben würde. Carmen Gräf erzählt in "Plus Eins" die Geschichte von zwei Menschen, die sehr beharrlich ihren Weg gegen alle Widerstände gehen und am Ende eine kleine Revolution in Gang setzen.
Als Lieblingsgast hat Moderator Utz Dräger diese Woche einen alten Schulfreund eingeladen: Oliver Urbanski, Sänger, Schauspieler, Komponist und Conférencier in einer Berliner Produktion des Musicals "Cabaret". Er erzählt, wie er als Kind beinahe ein Klavier zu Weihnachten bekommen hätte und er berichtet, was Corona mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Theater und im Kabarett anrichtet.
Und Oliver Urbanski bringt eine Geschichte von einer kleinen Revolution mit: Sein Großvater hat im Alter noch einmal sein Leben einfach noch mal ganz neu angefangen und ist mit dem Wohnmobil ans Nordkap gefahren. Er tat dies ganz ohne Karte und mit einem blinden Pudel im Gepäck.
Außerdem in "Plus Eins": Marcus Richter, Experte für den digitalen Alltag, erklärt diesmal, wie man Herbstputz auf dem Smartphone macht ("schmerzloses Ausfegen mit harter Hand") und er macht Vorschläge, wie man vielleicht doch noch den Sprachkurs in der App zu Ende bringt, um den man sich den ganzen Sommer herumgedrückt hat.