Zwischen Froschkonzert und Großstadtgestank
Die CDU-Politikerin Mechthild Heil hat gute Chancen, zum zweiten Mal in den Bundestag gewählt zu werden. Dort will sie sich für den Naturschutz einsetzen und das Thema nicht den Grünen überlassen.
Ein Bundestagswahlkampf ist kein Wunschkonzert, sondern ein Froschkonzert. Zumindest im nördlichen Rheinland-Pfalz. Am Laacher See, dem größten Vulkansee Deutschlands. Hier zeigt Mechthild Heil, CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises 199 – Ahrweiler/Mayen, ihr Engagement für den Tierschutz. Mechthild Heil setzt sich für den Bau von Froschtunneln ein. Damit mehr als 12.000 Tiere im Frühjahr sicher über die Landesstraße zum See kommen, wo sie laichen.
"Ich habe in der Vergangenheit alle Zuständigen angeschrieben. Nicht nur die Landräte, die Bürgermeister, die Landtagsabgeordneten. Einfach, um mal für das Thema zu sensibilisieren. Das werden wir jetzt auch noch mal machen."
Wir, damit meint die gut aussehende 52-Jährige mit dunklem, mittellangem Haar auch einige Parteifreunde, die im nördlichen Rheinland-Pfalz in der Kommunalpolitik tätig sind. Sie sind mit Mechthild Heil an diesem Tag ins Kloster Maria Laach gekommen, um Felicitas Banz von den örtlichen Amphibienfreunden zu treffen. Felicitas Banz hofft, dass die Bundestagskandidatin nicht nur ein gemeinsames Foto mit ihr schießen will, sondern die Froschtunnel tatsächlich mit durchsetzen hilft:
"Es ist ein Versuch. Wer, wenn nicht die Politik in Wahlkampfzeiten. Ich kenne mich nicht aus, ich bin kein politischer Mensch eigentlich."
Im Gegensatz zu Mechthild Heil, die bekam ihr Interesse für Politik quasi schon in die Wiege gelegt. Denn ihre Familie war schon immer in der CDU aktiv – in Andernach am Rhein, nicht weit vom idyllisch gelegenen Laacher See entfernt. An die Berliner Republik, zu der Mechthild Heil in der letzten Legislaturperiode gehörte, musste sich vor allem ihre Nase erst einmal gewöhnen:
"Ja die Großstadt, der Geruch. Wir würden hier vom Land kommend sagen, der Gestank in der Großstadt."
Mechthild Heil ist von Beruf Architektin. In ihrer ersten Legislaturperiode hat sie gelernt: Berufspolitik ist anders, als ein Haus zu bauen. Beim Hausbau ist das Ziel klar. Die am Projekt Beteiligten wissen: Nur Hand in Hand kommt man zu einem guten Ergebnis. Im Berliner Politikbetrieb hat die Architektin Mechthild Heil zunächst viele Individualisten erlebt:
"Ich als Architektin habe natürlich immer auch mit anderen zu tun gehabt und unser Ziel war immer klar. Man will die Baustelle fertig bekommen, in einer bestimmten Zeit mit bestimmten Kosten. Und sich in der Politik auf ein Ziel zu einigen, ist manchmal schwierig. Man sitzt am Tisch und man hat noch nicht einmal ein gemeinsames Ziel. Fand ich am Anfang sehr, sehr schwierig."
Wirtschaftspolitik wollte Mechthild Heil in der Unions-Fraktion machen. Ein Jahr nach ihrer ersten Wahl in den Bundestag wurde sie immerhin schon Verbraucherschutzbeauftragte der Fraktion. Damit war sie sehr zufrieden, sagt sie. Im Dioxinskandal musste sie aber erst den Umgang mit den Hauptstadtmedien lernen, gibt die Rheinländerin ohne Umschweife zu:
"Wenn man sachlich bleibt, beim Thema bleibt, wird einem ganz schnell vorgeworfen, man würde das vertuschen oder verharmlosen und das ist sehr, sehr ärgerlich. Wir sind da mit unseren Argumenten nicht mehr durchgedrungen. Damit umzugehen, mit der Presse umzugehen, das musste ich lernen."
Lernen musste die leidenschaftliche Joggerin auch das Reden im Bundestag:
"Das erste Mal im Bundestag war für mich wie ein Marathonlauf. Ich erzählte immer gerne die Geschichte, nach der ersten Rede habe ich nicht den Weg zurück in meine Fraktion gefunden. Ich bin dann bei der FDP gelandet und die haben mir dann gezeigt, wo ich sitze. Da ging gar nichts mehr, ich war dann wirklich durch, ein Marathonlauf eben."
Wenn sie zu Hause im Wahlkreis ist, joggt Mechthild Heil gerne an den Ufern des Laacher Sees. Für die gläubige Katholikin ist der große Vulkansee mit der mittelalterlichen Klosteranlage an seinem Ufer ein magischer Ort. Ein Froschkonzert wird hier doch zum Wunschkonzert:
"Man geht Schwimmen im Sommer, man kennt hier die Wälder. Natürlich zu bestimmten Zeiten auch in die Kirche, der Gesang der Patres, dann gibt es eine supertolle Schreinerei, wo wir auch Möbel machen lassen, das ist schon ein besonderer Ort."
Links:
Homepage von Mechthild Heil
Überssichtsseite: Abgeordnet nach Berlin - unsere Hinterbänkler
"Ich habe in der Vergangenheit alle Zuständigen angeschrieben. Nicht nur die Landräte, die Bürgermeister, die Landtagsabgeordneten. Einfach, um mal für das Thema zu sensibilisieren. Das werden wir jetzt auch noch mal machen."
Wir, damit meint die gut aussehende 52-Jährige mit dunklem, mittellangem Haar auch einige Parteifreunde, die im nördlichen Rheinland-Pfalz in der Kommunalpolitik tätig sind. Sie sind mit Mechthild Heil an diesem Tag ins Kloster Maria Laach gekommen, um Felicitas Banz von den örtlichen Amphibienfreunden zu treffen. Felicitas Banz hofft, dass die Bundestagskandidatin nicht nur ein gemeinsames Foto mit ihr schießen will, sondern die Froschtunnel tatsächlich mit durchsetzen hilft:
"Es ist ein Versuch. Wer, wenn nicht die Politik in Wahlkampfzeiten. Ich kenne mich nicht aus, ich bin kein politischer Mensch eigentlich."
Im Gegensatz zu Mechthild Heil, die bekam ihr Interesse für Politik quasi schon in die Wiege gelegt. Denn ihre Familie war schon immer in der CDU aktiv – in Andernach am Rhein, nicht weit vom idyllisch gelegenen Laacher See entfernt. An die Berliner Republik, zu der Mechthild Heil in der letzten Legislaturperiode gehörte, musste sich vor allem ihre Nase erst einmal gewöhnen:
"Ja die Großstadt, der Geruch. Wir würden hier vom Land kommend sagen, der Gestank in der Großstadt."
Mechthild Heil ist von Beruf Architektin. In ihrer ersten Legislaturperiode hat sie gelernt: Berufspolitik ist anders, als ein Haus zu bauen. Beim Hausbau ist das Ziel klar. Die am Projekt Beteiligten wissen: Nur Hand in Hand kommt man zu einem guten Ergebnis. Im Berliner Politikbetrieb hat die Architektin Mechthild Heil zunächst viele Individualisten erlebt:
"Ich als Architektin habe natürlich immer auch mit anderen zu tun gehabt und unser Ziel war immer klar. Man will die Baustelle fertig bekommen, in einer bestimmten Zeit mit bestimmten Kosten. Und sich in der Politik auf ein Ziel zu einigen, ist manchmal schwierig. Man sitzt am Tisch und man hat noch nicht einmal ein gemeinsames Ziel. Fand ich am Anfang sehr, sehr schwierig."
Wirtschaftspolitik wollte Mechthild Heil in der Unions-Fraktion machen. Ein Jahr nach ihrer ersten Wahl in den Bundestag wurde sie immerhin schon Verbraucherschutzbeauftragte der Fraktion. Damit war sie sehr zufrieden, sagt sie. Im Dioxinskandal musste sie aber erst den Umgang mit den Hauptstadtmedien lernen, gibt die Rheinländerin ohne Umschweife zu:
"Wenn man sachlich bleibt, beim Thema bleibt, wird einem ganz schnell vorgeworfen, man würde das vertuschen oder verharmlosen und das ist sehr, sehr ärgerlich. Wir sind da mit unseren Argumenten nicht mehr durchgedrungen. Damit umzugehen, mit der Presse umzugehen, das musste ich lernen."
Lernen musste die leidenschaftliche Joggerin auch das Reden im Bundestag:
"Das erste Mal im Bundestag war für mich wie ein Marathonlauf. Ich erzählte immer gerne die Geschichte, nach der ersten Rede habe ich nicht den Weg zurück in meine Fraktion gefunden. Ich bin dann bei der FDP gelandet und die haben mir dann gezeigt, wo ich sitze. Da ging gar nichts mehr, ich war dann wirklich durch, ein Marathonlauf eben."
Wenn sie zu Hause im Wahlkreis ist, joggt Mechthild Heil gerne an den Ufern des Laacher Sees. Für die gläubige Katholikin ist der große Vulkansee mit der mittelalterlichen Klosteranlage an seinem Ufer ein magischer Ort. Ein Froschkonzert wird hier doch zum Wunschkonzert:
"Man geht Schwimmen im Sommer, man kennt hier die Wälder. Natürlich zu bestimmten Zeiten auch in die Kirche, der Gesang der Patres, dann gibt es eine supertolle Schreinerei, wo wir auch Möbel machen lassen, das ist schon ein besonderer Ort."
Links:
Homepage von Mechthild Heil
Überssichtsseite: Abgeordnet nach Berlin - unsere Hinterbänkler