Zwischen Krieg und Frieden
Nach zweifacher Kapitulation Deutschlands - am 7. Mai 1945 gegenüber den Westmächten in Reims, am Tag darauf gegenüber der Sowjetarmee in Berlin-Karlshorst - war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet. Doch war mit dem Schweigen der Waffen der Frieden hergestellt? Lag darin nicht eher ein bloßes Versprechen, eine Hoffnung auf die Zukunft?
Aus heutiger Sicht, aus der Erfahrung nämlich, dass dem Weltkrieg letztlich kein umfassender Weltfrieden folgte, sehen die Antworten auf diese Fragen gewiss anders aus als aus dem Blickwinkel der Kriegs- und Nachkriegsgenerationen. Für sie brachte die Niederlage des Hitler-Regimes eine Befreiung in vielfacher Hinsicht: von Bombenterror, von Flucht und Vertreibung, von rassischer und politischer Verfolgung. Wer überlebt hatte, der wollte nun endlich zu "leben" beginnen, allem Elend der Kriegsfolgen zum Trotz.
Auch die alliierten Siegermächte richteten, nachdem sie ihre Einflusssphären in Jalta und Potsdam abgesteckt hatten, das Augenmerk auf die existenziellen Erfordernisse eines zivilen Lebens im zerstörten Deutschland. Doch nicht allein der Linderung materieller Not, der Versorgung der Bevölkerung galten ihre ersten Maßnahmen. Die soziale und politische Neuordnung der besetzten Zonen ging einher mit einer "Kulturoffensive". Sie sollte dem deutschen Volk den Irrweg der Nazi-Barbarei vor Augen führen und ihm die eigene Tradition einer Kulturnation ins Bewusstsein zurückrufen.
Wie diese "Botschaft" der Sieger verstanden, wie begierig sie aufgegriffen wurde, wie sich alte und neue Werte befruchteten und durchdrangen - all dies lässt die Zäsur von 1945 als eine des Aufbruchs erscheinen. Nicht zuletzt vermittelt uns die Musik, die damals gespielt und gehört wurde, aber auch Theater, Kabarett, Film und Literatur, wie die Jahre nach dem Krieg von den Menschen erlebt wurden. Bei unserem Versuch, ein Panorama von Kriegsende und Nachkriegszeit zu skizzieren, dürfen Erinnerungen an kulturelle Ereignisse daher nicht fehlen. Sie bilden den lebendigen Hintergrund für Berichte von Zeitzeugen ebenso wie für historische Befunde aus heutiger Perspektive.
Auch die alliierten Siegermächte richteten, nachdem sie ihre Einflusssphären in Jalta und Potsdam abgesteckt hatten, das Augenmerk auf die existenziellen Erfordernisse eines zivilen Lebens im zerstörten Deutschland. Doch nicht allein der Linderung materieller Not, der Versorgung der Bevölkerung galten ihre ersten Maßnahmen. Die soziale und politische Neuordnung der besetzten Zonen ging einher mit einer "Kulturoffensive". Sie sollte dem deutschen Volk den Irrweg der Nazi-Barbarei vor Augen führen und ihm die eigene Tradition einer Kulturnation ins Bewusstsein zurückrufen.
Wie diese "Botschaft" der Sieger verstanden, wie begierig sie aufgegriffen wurde, wie sich alte und neue Werte befruchteten und durchdrangen - all dies lässt die Zäsur von 1945 als eine des Aufbruchs erscheinen. Nicht zuletzt vermittelt uns die Musik, die damals gespielt und gehört wurde, aber auch Theater, Kabarett, Film und Literatur, wie die Jahre nach dem Krieg von den Menschen erlebt wurden. Bei unserem Versuch, ein Panorama von Kriegsende und Nachkriegszeit zu skizzieren, dürfen Erinnerungen an kulturelle Ereignisse daher nicht fehlen. Sie bilden den lebendigen Hintergrund für Berichte von Zeitzeugen ebenso wie für historische Befunde aus heutiger Perspektive.