Zwischen Waschanlagen für Kamele und Flaschengeistern
Das Computer Spiel ANKH wurde als deutsches PC-Spiel des Jahres 2005 ausgezeichnet. Das Grafikabenteuer setzt statt Gewalt auf eine spannende Story, knifflige Rätsel und Humor. Ein gutes Spiel aus deutscher Produktion hat jedoch eher Seltenheitswert. Längst ist die Spielentwicklung zu einem milliardenschweren Industriezweig geworden, doch Deutschland hängt hinterher.
"Und hier ist sie…die Grabkammer des Skarabäenkönigs… Du hast mein Grab entweiht!"
Assil steckt ganz schön tief in Schwierigkeiten. Nach einer verbotenen Party in der großen Pyramide lastet ein Todesfluch auf ihm. Nur der Pharao kann Assil davon erlösen. Aber wie soll ein gewöhnlicher Teenager des alten Ägyptens an den gottgleichen Pharao herankommen? Das ist die Aufgabe des Spielers, der in die Rolle von Assil schlüpft.
"Hallo der Herr! Dies ist der richtige Ort für die ‚besonderen Vorlieben."
"Schmutzige Heftchen?"
"Nein, Okkultes, Artefakte, für das Gespräch mit den Göttern."
"Da fällt mir auf, Moment: Ist das etwa ein ANKH, das du da um den Hals trägst? Ist es etwa DAS ANKH?"
ANKH ist ein unterhaltsames 3D-Abenteuerspiel für alle Altersgruppen. Die preisgekrönte virtuelle Entdeckungsreise der Frankfurter Entwicklerfirma DECK 13 macht vieles anders als die Konkurrenz: Statt Gewalt setzt es auf eine spannende Story, knifflige Rätsel und viel Wortwitz. Komplizierte Steuerung? Fehlanzeige. ANKH besinnt sich auf Tugenden des klassischen Grafikadventures und lässt sich vollständig mit der Maus steuern. Armin Burger hat als Technikchef der Geschichte aus dem alten Ägypten auf dem PC Leben eingehaucht:
"Es ist vergleichbar mit vom Kino her bekannten Animationsfilmen. In diesem Stil wurde das erzählt. Wir haben bewusst eine 3D-Welt gewählt, in der wir auch viele Möglichkeiten haben das cineastisch aufzuziehen. Unsere Charaktere sind alle ein bisschen abgedreht. Es hat auch insgesamt einen Comic Look. Vergleichen würde ich es mit aktuellen Filmen wie Ice Age, Antz und was es im Animationsbereich gibt: ‚Findet Nemo’ und so…"
Hinter den Kulissen arbeiten die Spieleentwickler immer mehr wie in der Filmindustrie. Etwa 30 Leute, darunter Programmierer und Grafiker, aber auch Drehbuchschreiber, Experten für Spezialeffekte und Dramaturgen, haben ANKH innerhalb eines knappen Jahres inszeniert. Auch bei den Stimmen von Assil und seinen Weggefährten standen Kinofilme Pate, denn viele bekannte deutsche Synchronsprecher haben mitgemacht.
Inhaltlich setzt ANKH auf eine in Computerspielen fast vergessene Qualität: Humor.
"Assil! Umweltamt! Sie verstoßen gegen die Tierschutzauflagen! - Aber ich esse doch immer vegetarisch?!"
Auch wenn ANKH für Einsteiger gedacht ist, bleibt Assils Kampf gegen den Todesfluch noch kompliziert genug. Dabei trifft er auf unterbelichtete Meuchelmörder, Kamelwaschanlagen und Flaschengeister. Seine Jagd führt ihn durch Kerker und Paläste, durch die Sphinx bis in die Unterwelt. Er hebt eine Schatztruhe, kämpft gegen den Gott der Unterwelt und befreit, natürlich, eine Prinzessin. Es gelingt den Machern des Spiels diese spannende Geschichte vollkommen jugendfrei und ganz ohne Gemetzel spannend zu erzählen. Etwa 12 Stunden soll ein Spieler im Durchschnitt für das ganze Adventure benötigen.
"Wir sind doch finstere Meuchelmörder!
Genau! Gestern erst haben wir das Diplom erhalten!"
Die Entwicklung herausragender Computerspiele ist in Deutschland keine Selbstverständlichkeit. Trotz eines weltweiten Umsatzes von rund 35 Milliarden US Dollar gilt die Videospielbranche hierzulande als unterentwickelt. In Deutschland gibt es kaum mehr als 100 Entwicklerfirmen.
Verantwortliche in Politik und Wirtschaft haben bis heute oft nicht das ökonomische Potenzial erkannt, das in der elektronischen Unterhaltung steckt.
Armin Burger: "Spieleentwicklung ist in Deutschland wirklich nicht sehr groß, wird auch vom Staat leider nicht unterstützt. Das ist das größte Manko. In vielen anderen europäischen Ländern wie Schweden und Frankreich gibt es Gelder vom Staat, die es ermöglichen, dass sich mehr Studios etablieren können und entsprechend die Branche ausbreiten kann. Das ist in Deutschland definitiv nicht der Fall."
Ein Lichtblick ist die Games Academy in Berlin. Sie ist bislang die einzige Spezialschule für Spieleentwickler in Deutschland. Dort lernen 75 Studenten das Handwerkszeug des Game Designs. Thomas Dlugaiczyk hat die staatlich anerkannte Privatschule vor fünf Jahren gegründet:
"Die Grundidee der Games Academy ist die Spezialschule. Wir machen Ausbildungen, die direkt in die Games Branche führen sollen. Das ist auf der einen Seite Art & Animation, dann gibt es die 3D-Programmierer, dann haben wir die Games Designer. Der überwiegende Teil der Studenten möchte hier längere Zeit bleiben."
Was man kaufen kann:
"Also, ich habe hier getrocknete Klapperschlangen aus Abu Simbel, oder die tollen Kleopatra Duschvorhangringer oder ganz neu: die Sphinx Heckenschere."
Zwischen ANKH und der Games Academy gibt es sogar eine Verbindung, denn das Spiel nutzt eine Grafiktechnologie, die auch von den Studenten der Akademie weiterentwickelt wird. Den Kunden kann das egal sein; schließlich wollen sie durch ANKH vor allem gut unterhalten werden. Den Frankfurter Entwicklern von ANKH ist nicht nur das gelungen, sondern das schrullige Abenteuer setzt auch ein ermutigendes Signal für die deutsche Computerspielbranche.
Assil steckt ganz schön tief in Schwierigkeiten. Nach einer verbotenen Party in der großen Pyramide lastet ein Todesfluch auf ihm. Nur der Pharao kann Assil davon erlösen. Aber wie soll ein gewöhnlicher Teenager des alten Ägyptens an den gottgleichen Pharao herankommen? Das ist die Aufgabe des Spielers, der in die Rolle von Assil schlüpft.
"Hallo der Herr! Dies ist der richtige Ort für die ‚besonderen Vorlieben."
"Schmutzige Heftchen?"
"Nein, Okkultes, Artefakte, für das Gespräch mit den Göttern."
"Da fällt mir auf, Moment: Ist das etwa ein ANKH, das du da um den Hals trägst? Ist es etwa DAS ANKH?"
ANKH ist ein unterhaltsames 3D-Abenteuerspiel für alle Altersgruppen. Die preisgekrönte virtuelle Entdeckungsreise der Frankfurter Entwicklerfirma DECK 13 macht vieles anders als die Konkurrenz: Statt Gewalt setzt es auf eine spannende Story, knifflige Rätsel und viel Wortwitz. Komplizierte Steuerung? Fehlanzeige. ANKH besinnt sich auf Tugenden des klassischen Grafikadventures und lässt sich vollständig mit der Maus steuern. Armin Burger hat als Technikchef der Geschichte aus dem alten Ägypten auf dem PC Leben eingehaucht:
"Es ist vergleichbar mit vom Kino her bekannten Animationsfilmen. In diesem Stil wurde das erzählt. Wir haben bewusst eine 3D-Welt gewählt, in der wir auch viele Möglichkeiten haben das cineastisch aufzuziehen. Unsere Charaktere sind alle ein bisschen abgedreht. Es hat auch insgesamt einen Comic Look. Vergleichen würde ich es mit aktuellen Filmen wie Ice Age, Antz und was es im Animationsbereich gibt: ‚Findet Nemo’ und so…"
Hinter den Kulissen arbeiten die Spieleentwickler immer mehr wie in der Filmindustrie. Etwa 30 Leute, darunter Programmierer und Grafiker, aber auch Drehbuchschreiber, Experten für Spezialeffekte und Dramaturgen, haben ANKH innerhalb eines knappen Jahres inszeniert. Auch bei den Stimmen von Assil und seinen Weggefährten standen Kinofilme Pate, denn viele bekannte deutsche Synchronsprecher haben mitgemacht.
Inhaltlich setzt ANKH auf eine in Computerspielen fast vergessene Qualität: Humor.
"Assil! Umweltamt! Sie verstoßen gegen die Tierschutzauflagen! - Aber ich esse doch immer vegetarisch?!"
Auch wenn ANKH für Einsteiger gedacht ist, bleibt Assils Kampf gegen den Todesfluch noch kompliziert genug. Dabei trifft er auf unterbelichtete Meuchelmörder, Kamelwaschanlagen und Flaschengeister. Seine Jagd führt ihn durch Kerker und Paläste, durch die Sphinx bis in die Unterwelt. Er hebt eine Schatztruhe, kämpft gegen den Gott der Unterwelt und befreit, natürlich, eine Prinzessin. Es gelingt den Machern des Spiels diese spannende Geschichte vollkommen jugendfrei und ganz ohne Gemetzel spannend zu erzählen. Etwa 12 Stunden soll ein Spieler im Durchschnitt für das ganze Adventure benötigen.
"Wir sind doch finstere Meuchelmörder!
Genau! Gestern erst haben wir das Diplom erhalten!"
Die Entwicklung herausragender Computerspiele ist in Deutschland keine Selbstverständlichkeit. Trotz eines weltweiten Umsatzes von rund 35 Milliarden US Dollar gilt die Videospielbranche hierzulande als unterentwickelt. In Deutschland gibt es kaum mehr als 100 Entwicklerfirmen.
Verantwortliche in Politik und Wirtschaft haben bis heute oft nicht das ökonomische Potenzial erkannt, das in der elektronischen Unterhaltung steckt.
Armin Burger: "Spieleentwicklung ist in Deutschland wirklich nicht sehr groß, wird auch vom Staat leider nicht unterstützt. Das ist das größte Manko. In vielen anderen europäischen Ländern wie Schweden und Frankreich gibt es Gelder vom Staat, die es ermöglichen, dass sich mehr Studios etablieren können und entsprechend die Branche ausbreiten kann. Das ist in Deutschland definitiv nicht der Fall."
Ein Lichtblick ist die Games Academy in Berlin. Sie ist bislang die einzige Spezialschule für Spieleentwickler in Deutschland. Dort lernen 75 Studenten das Handwerkszeug des Game Designs. Thomas Dlugaiczyk hat die staatlich anerkannte Privatschule vor fünf Jahren gegründet:
"Die Grundidee der Games Academy ist die Spezialschule. Wir machen Ausbildungen, die direkt in die Games Branche führen sollen. Das ist auf der einen Seite Art & Animation, dann gibt es die 3D-Programmierer, dann haben wir die Games Designer. Der überwiegende Teil der Studenten möchte hier längere Zeit bleiben."
Was man kaufen kann:
"Also, ich habe hier getrocknete Klapperschlangen aus Abu Simbel, oder die tollen Kleopatra Duschvorhangringer oder ganz neu: die Sphinx Heckenschere."
Zwischen ANKH und der Games Academy gibt es sogar eine Verbindung, denn das Spiel nutzt eine Grafiktechnologie, die auch von den Studenten der Akademie weiterentwickelt wird. Den Kunden kann das egal sein; schließlich wollen sie durch ANKH vor allem gut unterhalten werden. Den Frankfurter Entwicklern von ANKH ist nicht nur das gelungen, sondern das schrullige Abenteuer setzt auch ein ermutigendes Signal für die deutsche Computerspielbranche.