Zwischen zwei Geschlechtern
Bei intersexuellen Neugeborenen lässt sich die einfache Frage "Ist es ein Junge oder ein Mädchen?" nicht einfach beantworten. Intersexuelle Babys lassen sich äußerlich nicht eindeutig einem Geschlecht zuordnen.
Es gibt Kinder, die haben zum Beispiel einen männlichen XY-Chromosomensatz, einen Penis, aber keine Hoden. Dafür aber innere weibliche Geschlechtsorgane. Es gibt vermutlich hunderte, sehr unterschiedliche klinische Phänomene mit unterschiedlichen biologischen Ursachen, die unter dem Begriff Intersexualität zusammengefasst sind. Anders als bei Transsexuellen, die ein eindeutiges Geschlecht haben sich aber dem jeweils anderen Geschlecht zugehörig fühlen, ist die Intersexualität angeboren, sagt die Psychiaterin Siegried Schleuser:
"Das heißt man hat entweder Störungen im Hormonhaushalt oder eben im Chromosomensatz und man hat eben sozusagen von beiden Geschlechtern Merkmale, die man in sich trägt und ist keinem eindeutigen Geschlecht zuzuordnen."
Wie viele Menschen betroffen sind, weiß keiner. Genaue Zahlen gibt es nicht. Schätzungen zufolge treten bei einem von 2000 Neugeborenen leichtere und bei zwei von 10.000 Babys komplexere Besonderheiten auf. Am häufigsten sind Mädchen mit Vermännlichung der äußeren Genitalien.
Etwa die Hälfte der Kinder wird mit Hormonen behandelt, die andere Hälfte zusätzlich auch operiert. 90 Prozent der intersexuellen Kinder werden dann dem weiblichen Geschlecht zugeordnet. Und das nicht, weil sie einen XX-Chromosomensatz haben, sondern weil es medizinisch einfacher ist, eine Vagina als einen Penis zu gestalten. Lange war es gängige Praxis, die Kinder noch vor dem 18. Lebensmonat zu operieren und ihnen ihre Besonderheit zu verschweigen. Doch häufig stimmte das anoperierte Geschlecht nicht mit dem Gefühlten überein. Die Betroffenen stehen zwischen den Geschlechtern – sind intersexuell. Eine Zerreißprobe für die Psyche:
"Deswegen ist eigentlich heute die Tendenz, die Kinder aufzuklären, abzuwarten und dem eigenen Wunsch der Geschlechtsrolle dann nach der Pubertät überhaupt erst nachzuhelfen, wenn überhaupt."
Doch in der Fachwelt herrschen noch Uneinigkeit über die optimale Hormontherapie, die Notwendigkeit von bestimmten Operationen und deren bestmöglichem Zeitpunkt. Es sind noch viele Studien nötig, um herauszufinden, was für die Betroffenen hilfreich ist und was nicht.
"Das heißt man hat entweder Störungen im Hormonhaushalt oder eben im Chromosomensatz und man hat eben sozusagen von beiden Geschlechtern Merkmale, die man in sich trägt und ist keinem eindeutigen Geschlecht zuzuordnen."
Wie viele Menschen betroffen sind, weiß keiner. Genaue Zahlen gibt es nicht. Schätzungen zufolge treten bei einem von 2000 Neugeborenen leichtere und bei zwei von 10.000 Babys komplexere Besonderheiten auf. Am häufigsten sind Mädchen mit Vermännlichung der äußeren Genitalien.
Etwa die Hälfte der Kinder wird mit Hormonen behandelt, die andere Hälfte zusätzlich auch operiert. 90 Prozent der intersexuellen Kinder werden dann dem weiblichen Geschlecht zugeordnet. Und das nicht, weil sie einen XX-Chromosomensatz haben, sondern weil es medizinisch einfacher ist, eine Vagina als einen Penis zu gestalten. Lange war es gängige Praxis, die Kinder noch vor dem 18. Lebensmonat zu operieren und ihnen ihre Besonderheit zu verschweigen. Doch häufig stimmte das anoperierte Geschlecht nicht mit dem Gefühlten überein. Die Betroffenen stehen zwischen den Geschlechtern – sind intersexuell. Eine Zerreißprobe für die Psyche:
"Deswegen ist eigentlich heute die Tendenz, die Kinder aufzuklären, abzuwarten und dem eigenen Wunsch der Geschlechtsrolle dann nach der Pubertät überhaupt erst nachzuhelfen, wenn überhaupt."
Doch in der Fachwelt herrschen noch Uneinigkeit über die optimale Hormontherapie, die Notwendigkeit von bestimmten Operationen und deren bestmöglichem Zeitpunkt. Es sind noch viele Studien nötig, um herauszufinden, was für die Betroffenen hilfreich ist und was nicht.