Zwölf Euro oder jahrelange Haft - einer Popband droht Rache

Elfie Siegl im Gespräch mit Andreas Müller |
Eigentlich war es eine Bagatelle: Eine russische Band schlich sich in den Altarraum einer Kirche und sang dort Lieder, in denen sie forderten: Putin soll weg. Nun drohen den Musikerinnen lange Haftstrafen. Nach Einschätzung der Korrespondetin Elfie Siegl eine unerklärliche Härte.
Am Montag nun wurde bekannt, dass die russische Jusitiz in diesem Fall keine Gnade kennt: Wegen des "Punk-Gebets" gegen Kremlchef Wladimir Putin in Russlands größter Kathedrale bleiben zwei der Musikerinnen weiter hinter Gittern. Die Verlängerung der Untersuchungshaft für Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina bis zum 24. Juli sei rechtens, urteilte das Moskauer Stadtgericht am Montag nach Angaben der Agentur Interfax.

Aus Kultur, Medien und Sport hatten Dutzende Persönlichkeiten an die Justiz appelliert, die jungen Mütter freizulassen. Ihnen drohen wegen Rowdytums bis zu sieben Jahre Haft. Da werde mit Kanonen auf Spatzen geschossen, sagt Russlandkennerin Elfie Siegl.

Sie können die schriftliche Fassung des ausführlichen Interviews nachlesen, das im Radiofeuilleton lief.

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